Jane Austen’s mean girls : a biocultural approach to shared female experience in literature and life

Makowski, Sarah Jane; Schneider, Ralf (Thesis advisor); Strasen, Sven-Knut (Thesis advisor)

Aachen : RWTH Aachen University (2021)
Doktorarbeit

Dissertation, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, 2021

Kurzfassung

Eine biokulturelle Auseinandersetzung mit dem Phänomen der indirekten weiblichen Aggression im Werk von Jane Austen bietet Einblicke in die anhaltende Relevanz der Autorin für Millionen von Leserinnen weltweit. Trotz erheblicher kultureller Veränderungen zwischen ihrer und unserer Welt berichten zeitgenössische Leserinnen, dass sie ihre Figuren in ihrem Alltag kennen - oder sogar selbst welche sind. Theoretiker der Reader-Response-Theorie, kognitive Literaturwissenschaft und Literary-Darwinisten vermuten, dass dieses Phänomen auf Austens bemerkenswerte Fähigkeit zurückzuführen ist, gemeinsame Erfahrungen zwischen Lesern und Texten zu aktivieren. Diese biokulturelle Untersuchung, die qualitative und quantitative Erkenntnisse aus Anthropologie, Psychologie und Soziologie auf Austens Werk anwendet, zeigt deutliche Parallelen zwischen dem Verhalten von Austens Frauenfiguren und der modernen westlichen weiblichen Erfahrung. Es zeigt, dass ein biokultureller Ansatz, der über die Geisteswissenschaften hinausgeht, die Einbeziehung von Hunderten - wenn nicht Tausenden - von Testpersonen aller Altersstufen sowohl innerhalb des akademischen Forschungssystems als auch darüber hinaus ermöglicht. Die Anwendung dieser verschiedenen Ansätze auf Austens Darstellungen von Frauenleben unterstreicht die Fähigkeit der Autorin, die wechselnden Aspekte der indirekten weiblichen Aggression von der Adoleszenz bis zur Witwenschaft zu erfassen. Verschiedene Modelle, darunter die "Human Universals" des Anthropologen Donald Brown, die "evolutionären psychologischen Strategien" von Joyce Benenson, das Hierarchie von Teenagermädchen von Rosalind Wiseman oder anerkannte berufliche Phänomene, weisen auf klare Korrelationen zwischen dem Verhalten von Austens weiblichen Charakteren und dem heutigen Leben hin. Diese Studie legt nahe, dass gerade die Alltäglichkeit der Erfahrungen von Austens Figuren die Autorin einzigartig macht. Eine biokulturelle Betrachtungsweise eröffnet neue Wege für die Forschung, während die geisteswissenschaftlichen Fächer zunehmend zugunsten der Naturwissenschaften auf dem Prüfstand stehen. Eine natürliche Fortsetzung dieser Arbeit wäre eine Replikation der Ergebnisse durch eine andere Ausrichtung oder eine langfristige Untersuchung der Resonanzentwicklung in Abhängigkeit von der Lebensspanne. Weitere Forschungen über das Gefühl der Freude und Verbundenheit, das "Janeites" beim Lesen empfinden, könnten das Verständnis für die Wirksamkeit von Austen als selbstverordnete oder formelle Bibliotherapie fördern.

Einrichtungen

  • Lehrstuhl für Anglistische Literaturwissenschaft [793110]

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